Die Zahl der Verträge und Nutzerkonten kann von Mensch zu Mensch stark variieren. Für alle gilt: eine übersichtliche und vollständige Auflistung ist im Todesfall eine Erleichterung für diejenigen, die den Nachlass sichten und verwalten müssen.


Vorsorge aus einer inneren Motivation heraus angehen

Sich mit den Themen Krankheit und Tod zu beschäftigen ist für die meisten Menschen unangenehm. Niemand fantasiert sich gerne in eine Zukunft, in der man nicht mehr selbst entscheiden kann oder man sich von dieser Welt verabschieden muss. Wem verdirbt das nicht die gute Laune?

Die Vorsorge, sei es eine Patientenverfügung, Betreuungsvollmacht oder Bestattungsvorsorge gehen die meisten rational an. Vorsorge gehört zu den wichtigen, aber auch zu den schwierigen Dingen. Meist gelingt den Menschen die Vorsorge am besten, die ein hohes Verantwortungsgefühl gegenüber ihrem Partner oder ihrer Familie haben. Man macht sich für die anderen an die Arbeit, um seinen Erben kein Chaos zu hinterlassen.

Von innen kommt die Motivation, wenn die Vorsorge einem selbst das Leben erleichtert. Endlich mal die Garage aufräumen, endlich mal die Verträge und Onlinekonten ausmisten. Damit man leichter an die Gartengeräte kommt oder an die Vertragsnummer, wenn man sie braucht.

Ein bevorstehender Wohnortwechsel motiviert besonders, den digitalen Vertrags- und Nachlassmanger einzurichten. Die Vertragspartner aller erfassten Verträge erhalten mit wenigen Mausklicks die neuen Kontaktdaten, ohne Kundennummern herauszusuchen und Briefe schreiben zu müssen, inklusive Sendebestätigung.

Digitalindex21 - was die Studie sagt

Für den Bereich der Onlinenutzung untersucht die Gesellschaftsstudie D21-Digital-Index
jährlich den Digitalisierungsgrad der Gesellschaft in Deutschland.

Die Studie verdeutlicht, dass man nicht alle Internetnutzer über einen Kamm scheren darf. Zu unterschiedlich sind die Haltungen in Bezug auf die Digitalisierung: mißtrauisch, pragmatisch, risikofreudig, neugierig, euphorisch. Zu unterschiedlich sind die Portale und Angebote, die genutzt werden: privat oder beruflich, unterhaltsam oder informativ, anonym oder als Person sichtbar.

D21-Digital-Index unterscheidet drei Hauptgruppen: digital Abseitsstehende, digital Mithaltende und digitale Vorreiter. Diese gliedern sich wieder in Untergruppen. Es verwundert nicht, dass es große Unterschiede gibt, abhängig von Alter, Geschlecht oder Bildung. Auch der Wohnort spielt eine Rolle: Menschen auf dem Land nutzen Onlinedienste anders als Menschen aus der Großstadt.

Digitale Vorreiter

Mit 37 Prozent beziffert der Digitalindex21 den Anteil der digitalen Vorreiter in Deutschland. Dazu gehören die "reflektierten Profis", die routiniert mit digitaler Technik umgehen und hohen Wert auf Sicherheit legen.

Eine weitere Untergruppe sind die "progressiven Anwender". Für sie gehören digitale Techniken zum Alltag und sie sind offen für digitale Trends.

"Technik-Enthusiasten" wollen technologisch am Puls der Zeit sein. Sie probieren gerne neue Techniken aus, wollen jederzeit und überall auf ihre Daten zugreifen können.

Für digitale Vorreiter sind Aktenordner höchst unattraktiv. Sie erwarten für ihre Vorsorge eine digitale Lösung und erkennen sofort die Vorteile. Geübt in der Nutzung digitaler Plattformen, gehen sie souverän durch den digitalen Vertrags- und Nachlassmanager. Das ist auch notwendig, denn diese Gruppe von Menschen hat beruflich und privat die meisten Onlineaccounts. Da sie eher jünger sind, stehen sie mitten im Leben und haben zahlreiche Verträge abgeschlossen.

Digital Mithaltende

Die größte Gruppe der Internetnutzer sind mit 42 Prozent Menschen, für die das Internet inzwischen zum Alltag gehört. "Konservative Gelegenheitsnutzer" beziehen aus dem Internet vor allem Informationen zu Themen, die sie interessieren. Sie kaufen in Onlineshops ein und nutzen Messenger-Dienste. Dabei sind sie sehr vorsichtig und geben ungern persönliche Informationen preis.

"Vorsichtige Pragmatiker" dagegen probieren gerne Neues aus, bringen sich ihre Fähigkeiten teilweise selbst bei und gehen selbstverständlicher mit diversen mobilen Endgeräten um. Big-Data Anwendungen wie Smart-Home-Produkten, Telemedizin oder Connected Cars stehen sie eher kritisch gegenüber.

Digital Mithaltende sind dem Digitalen gegenüber aufgeschlossen. Dennoch halten sie Abstand, wenn sie sich von der Komplexität und Dynamik der Digitalisierung überfordert fühlen.

Die Gruppe der digital Mithaltenden findet im digitalen Vertrags- und Nachlassmanger ein überschaubares, leicht verständliches und sicheres digitales Werkzeug. Es kommt ihrem Bedürfnis nach Sicherheit und geringer Komplexität entgegen. Wer digitalen Anwendungen gegenüber aufgeschlossen ist, wird schnell von den Vorteilen überzeugt sein.

Digital Abseitsstehende

Menschen, die weder das Internet noch ein Smartphone nutzen, verzichten auf jede Art von digitalen Diensten. Sie werden weiterhin Aktenordner und Handschriftliches vorziehen oder haben jemanden in ihrem Bekanntenkreis, der über das Internet etwas für sie erledigt. Diese “Offliner” können gut ohne das Internet leben und habe kein Interesse daran, die Möglichkeiten, die es bietet, zu erkunden.

“Minimal-Onliner” besitzen zwar ein Mobiltelefon, lassen es aber oft ausgeschaltet. Sie besitzen eine E-Mail-Adresse, schauen aber nur alle paar Tage in ihr Postfach.
Sie haben einen Internetanschluss, verbringen ihre Zeit aber lieber mit anderen Dingen, als im Internet zu surfen.

Gut 21 Prozent der Bevölkerung könnte laut D21-Digital-Index 2018/2019 gut auf das Internet verzichten. Doch von Jahr zu Jahr schrumpft die Gruppe derer, die keine Onlinekonten anlegen und ihre Welt mit einer geringeren Anzahl von Verträgen sehr überschaubar gestalten. Von Jahr zu Jahr wächst die Anzahl der Menschen, die vom Nachlassmanager profitieren können.

Der Vertrags- und Nachlassmanger macht Lust auf Vorsorge

Bei verschiedenen Institutionen kann man sich einen Vorsorgeordner kaufen. Zuhause angekommen, nimmt man ihn mit besten Vorsätzen zur Hand und füllt die ersten drei oder sechs Seiten aus. Dann liegt der unhandliche Ordner eine Weile in Sichtweite, um sich selbst daran zu erinnern, daran weiterzuarbeiten. Bis er ins Regal wandert, mit dem Vorsatz, ihn wieder hervorzuholen, sobald im Alltag ein Zeitfenster dafür frei ist.

Der digitale Vertrags- und Nachlassmanager macht die Sache einfacher. Keine durchgestrichenen Einträge und keine schwer zu lesende Handschrift, mit denen Angehörige sich später abmühen. Seiten müssen nicht erneut angelegt werden.

Alles ist an einem Platz, auf dem PC und im Onlineportal und miteinander verknüpft. Ohne Ordner auf den Schreibtisch zu wuchten und den Stapel durchzublättern, um das richtige Papierdokument zu finden, können digitalisierte Verträge nach Stichworten durchsucht werden. Zehnstellige Vertragsnummern oder andere Kundendaten werden mit Drag and Drop in den digitalen Manager eingetragen.

Eine selbst benannte Vertrauensperson erhält nach dem Tod Einsicht in die dokumentierten Verträge. Wer vorsorgt, ermöglicht dieser Person den Nachlassmanager zu nutzen, um weitere Kündigungen durchzuführen, die bisher nicht eingetragen waren.

Für die Erben ist es hilfreich zu wissen, was alles existiert und wo es zu finden ist. Für den Vorsorgenden ist es ein beruhigendes Gefühl, alles geordnet zu hinterlassen.