Die einen können sich ihr Unternehmen nicht mehr ohne cloudbasierte Dienste vorstellen. Andere winken schon ab, wenn sie das Wort “Cloud” nur hören. Dabei gibt es gute Gründe, warum Unternehmen IT-Dienste wie Datenspeicherung, Rechenkapazität oder Software-Anwendungen nicht mehr am eigenen Computer einrichten, sondern auslagern. Der Trend geht eindeutig in Richtung Cloud. Gleichzeitig gehört ein kritischer Geist dazu, um die passenden Clouddienste zu finden und von ihnen zu profitieren.
Die Cloud - ein Wort für viele Möglichkeiten
Vom Arbeiten in der Cloud wird gesprochen, wenn IT-Infrastruktur wie Speicherplatz, Rechenleistung oder Software über das Internet genutzt werden. Ziel ist es, Aufwand und Kosten zu minimieren. Für Bestattungsunternehmen sind vor allem zwei Bereiche interessant:
- Software as a Service (SaaS)
Selbst wenn die Bestattersoftware auf einem eigenen Server installiert ist und entsprechend der Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Nutzungslizenzen gekauft werden, ist SaaS für viele kleinere genutzte Programme die optimale Lösung. Wenn Software in der Cloud genutzt wird, wird eine Nutzungslizenz und die damit verbundenen Rechner-Kapazität erworben, nicht die Software selbst. Der Anbieter stellt den benötigten Dienst auf seinen Servern gegen Gebühr zur Verfügung. - Infrastructure as a Service (IaaS)
bietet technische Infrastruktur wie Rechenleistung, Netzwerke oder Speicherplatz. Wenn sich die Nutzerbedürfnisse ändern, kann der gebuchte Umfang jederzeit angepasst werden. Am bekanntesten sind die Cloudspeicher-Dienste wie Google Drive, Microsoft OneDrive oder Dropbox. Viele Unternehmen legen Daten oder Datensicherungen auf externe Server ab. - Ergänzend sei noch der dritte Bereich genannt: Unternehmen, die selbst Software entwickeln und anbieten nutzen Platform as a Service (PaaS). Bei dieser Art des Cloud-Service werden Programmierungs- und Entwicklungsumgebungen gemietet.
Gab es vor Jahren noch langwierige Diskussionen in Unternehmen, "ob" nun die Cloud genutzt wird oder nicht, geht es inzwischen meist nur noch um die Fragen, was, wie, wo und wieviel.
Das zeigt auch der aktuelle Bitkom Cloud Monitor (PDF-Download), der die Verbreitung von Cloud Computing in deutschen Unternehmen untersucht. Waren es im Jahr 2011 nur rund ein Viertel der befragten Unternehmen, die diese Form der Datensicherung und Softwareanwendungen nutzten, setzen inzwischen rund 76 Prozent der befragten Unternehmen Cloud-Dienste in ihrem Unternehmen ein. Befragt wurden Unternehmen ab 20 Mitarbeitern, die Ergebnisse sind aber auch für kleinere Unternehmen relevant.
Die positiven Effekte der Cloud-Nutzung überwiegen
Was macht die Cloud-Dienste auch für kleine und mittlere Unternehmen interessant? Das Prinzip ist einfach: es können Aufwand und Kosten eingespart werden. Der Bitkom Cloud Monitor fragt nach den tatsächlichen Auswirkungen auf die Unternehmen und schlüsselt folgende positiven Aspekte auf:
- Möglichkeiten zum mobilen / geografisch verteilten Zugriff auf IT-Ressourcen
- Möglichkeit zur schnelleren Skalierbarkeit der IT-Leistungen
- Verfügbarkeit und Performance der IT-Leistungen
- Organisatorische Flexibilität
- Datensicherheit
- Abnahme von IT-Administrationsaufwand
- schnellere Implementierung neuer Anwendungen
- Geringere IT-Kosten
Wer schon einmal neue Software angeschafft und installiert hat, kennt das langwierige Prozedere. In der Cloud dagegen gilt:
- Die Programme sind sofort einsatzbereit, weil die Installation auf dem eigenen Server oder Rechner entfällt.
- Die Funktionen sind komfortabel über den Browser erreichbar, egal wo man sich gerade aufhält.
- Die Software wird vom Anbieter aktuell gehalten. Kein Update wird mehr vergessen. Kein Warten mehr, bis der IT-Verantwortliche Zeit findet.
- In der Cloud ist keine große Investition in die Software nötig. Meist werden monatlich kündbare Abonnements angeboten.
- Der Umfang der Nutzung kann an die wachsenden Bedürfnisse im Unternehmen angepasst werden.
- Lokal installierte Software kann mit zusätzlichen Funktionen ergänzt werden und bietet damit eine erweiterte Anwendung.
Was ist mit den Risiken?
Mehr Datensicherheit - im Bitkom Cloud Monitor wird dieser Punkt als eine positive Auswirkung von Cloud-Computing genannt. Eingefleischte Kritiker der Cloud wird das überraschen. Meist wird die Ablehnung von Cloud-Diensten ja mit der Angst vor Datenverlust oder der Anfälligkeit für Hacker-Angriffen begründet.
Dass gerade der Wunsch nach höchstmöglicher Sicherheit durch Cloud-Anwendungen erfüllt sein könnte, erfordert ein Umdenken. Cloud-Systeme sind oft besser vor Zugriffen von außen geschützt als die meisten Computer im eigenen Unternehmen.
Doch Cloud ist nicht gleich Cloud. Bei der Auswahl der Anbieter sind deshalb einige Kriterien zu beachten:
- Die Verschlüsselungstechnologien müssen auf dem neuesten Stand sein. Der aktuelle SSL-Standard sorgt dafür, dass nur der Empfänger die übermittelten Daten einsehen kann.
- Im Umgang mit sensiblen Daten ist darauf zu achten, dass diese nur auf deutschen Servern mit Standort Deutschland liegen, nicht auf Servern in Ländern mit anderen Datenschutzbestimmungen.
- Die Unternehmen sollten detaillierte Informationen zum Umgang mit dem Datenschutz zur Verfügung stellen und sofort auf geänderte Datenschutzfragen reagieren. Aktuell betrifft das das Datentransfer-Urteil des Europäischen Gerichtshof (EuGH) zum "Privacy Shield".
Fazit
Eine gute Internetverbindung ist die Voraussetzung für die Nutzung der Cloud. Zum Glück schreitet der Netzausbau in Deutschland kontinuierlich voran.
Insgesamt geht es ohne Cloud nicht mehr. Immer mehr Unternehmen setzen auf Cloud-Dienste. Für fast alle Anforderungen werden inzwischen kostengünstige Lösungen angeboten. Die Vorteile überwiegen gegenüber den möglichen Bedenken. Wer hier einen vertrauensvollen Partner an der Seite hat, wird schnell von den Vorteilen profitieren.