Mit Windows hat sich die Arbeitswelt grundlegend verändert. Jeder kennt das Logo mit dem Fenster, durch das wir auf den digitalen Arbeitsplatz schauen. Auch wenn viele heute auf den Mac schwören oder lieber einem Linux-Betriebssystem vertrauen, Microsoft Windows gehört zu den Wegbereitern ins digitale Zeitalter.
Bill Gates sah die Zukunft voraus
In einem Atemzug mit Microsoft muss Bill Gates genannt werden, der das Unternehmen zusammen mit seinem Freund Paul Allen Mitte der 70er Jahre gegründet hat. Als noch keiner den Siegeszug des Computers in Büros und Privathaushalten voraussehen konnte, sahen die beiden bereits in jedem Haus einen Computer stehen. Ihre Vision: Mit dem Computer Wissen miteinander teilen und weltweit kommunizieren.
Der Durchbruch kam, als das von den beiden entwickelte MS-DOS (Microsoft Disk Operating System) Standard in allen IBM-Rechnern wurde. Als das Windows-Betriebssystem in den 1990er Jahren auf mehr als 90 Prozent aller Rechner weltweit lief, war das Unternehmen Weltmarktführer.
Wie die Familie die Karriere beeinflusst
Melinda und Bill Gates lernten sich bei Microsoft kennen. Die studierte Informatikerin und Wirtschaftswissenschaftlerin war zu Microsoft gekommen, bevor das Unternehmen zum Weltkonzern aufstieg. Sie arbeitete unter anderem als Projektmanagerin beim Online Reisebüro Expedia. Bill und Melinda heirateten 1994.
Wie war es, einen so reichen und mächtigen Mann zu heiraten? Über ihre Erfahrung sagte sie später in einem Interview: “Selbst wenn ich Bill nicht geheiratet hätte, wäre ich Millionärin. Ich hatte, was ich brauchte, um ein großartiges Leben zu führen, wen auch immer ich heirate. Das hat mir damals Stärke gegeben.”
Als das erste Kind der drei Kinder der Gates zur Welt kam, hörte sie auf zu arbeiten. “Das einzige Leben, das sich durch die Geburt eines Kindes maßgeblich ändert, ist das der Frau”, stellte sie später ernüchtert fest.
Die Wende kam Mitte der Nullerjahre. Melinda Gates trat aus dem Schatten ihres Mannes. Zur gleichen Zeit zog sich Bill Gates nach und nach aus dem Unternehmen zurück. Die beiden gründeten eine Stiftung, die Gatesfoundation.
Die Wurzeln ihrer Spendenbereitschaft
Mit den drei Bereichen globale Entwicklung und globale Gesundheit unterstützt die Stiftung landwirtschaftliche Reforminitiativen in mehreren afrikanischen Ländern und Projekte zur Behandlung und Bekämpfung von Krankheiten wie Malaria und Aids. Das United States-Programm unterstützt Bildungsinitiativen in den Vereinigten Staaten.
Es heißt, beide seien in Familien aufgewachsen, in denen Werte und persönliches Engagement vermittelt wurden. Der Reichtum wurde ihnen nicht in die Wiege gelegt. Sicher tragen diese Erfahrungen dazu bei, dass sie heute auf der Website der Stiftung schreiben: "Wenn das Leben gut zu einem ist, sollte man dieses Geschenk so gut und weise nutzen, wie man nur kann.”
Prominenz für andere nutzen
Auch wenn 2,5 Billionen US-Dollar - so viel hat laut Forbes die Stiftung 2017 eingesetzt - in normalen Ohren nach gigantisch viel Geld klingt, wissen die Gates, dass ihre Ressourcen nicht ausreichen. Es ist beeindruckend, mit welcher Konsequenz sie ihre prominente Position dazu nutzen, um auf die Politik und die Einstellung und das Verhalten von Menschen einzuwirken.
Mit ihrem Buch "Wir sind viele, wir sind eins: Wenn wir die Rechte der Frauen stärken, verändern wir die Welt" lenkt Melinda Gates den Blick auf die Innovationskraft von Frauen. Heute steht nicht nur in jedem Haus ein Computer, sondern die mobilen Minicomputer sind überall mit dabei. Sie helfen, dass nun vielleicht die Vision von einer besseren Welt Realität wird.
- Digitale Persönlichkeiten: Unter diesem Stichwort stellen wir Ihnen in regelmäßigen Abständen Vorreiter der Digitalisierung vor. Bekannte Visionäre, deren Ideen richtig groß geworden sind und weniger bekannte VordenkerInnen, die unseren Umgang mit Computer oder Smartphone prägen.