Bestattungsunternehmen nutzen vermehrt digitale Anwendungen. Die Corona-Krise beschleunigt gerade diesen Prozess. Rapid Data und Columba entwickeln schon seit einigen Jahren digitale Werkzeuge, um die Betriebsabläufe zu optimieren und das Serviceangebot des Bestatters zu erweitern.


Beide Unternehmen ergänzen sich in idealer Weise: Die Bestattersoftware PowerOrdo von Rapid bildet das Rückgrat für eine moderne Arbeitsweise in vielen Betrieben. Die Software Scrivaro für den Trauerdruck und Webtool für die Sichtbarkeit im Internet unterstreichen den professionellen Auftritt des Bestattungshauses.

Auf der anderen Seite bietet das digitale Abmeldesystem QuickForm von Columba eine effiziente Formalitätenerledigung, die bereits voll in PowerOrdo integriert ist. Auch zu anderen Softwarelösungen für Bestatter gibt es Schnittstellen. Über 1.500 Bestattungsunternehmen nutzen bereits die Vorteile für sich und ihre Kunden. Mit dem digitalen Vertrags- und Nachlassmanager lassen sich bei der Bestattungsvorsorge neue Kunden gewinnen.

Der Zusammenschluss von Rapid und Columba wurde hinter den Kulissen schon seit dem vergangenen Jahr vorbereitet, als noch keine Rede war von einem Virus, das sich in rasender Geschwindigkeit über den Erdball verbreitet und große Teile des Wirtschaftslebens lahmlegt. Schon vor Corona haben die beiden Unternehmen gemeinsam an der Zukunftsvision digitaler Anwendungen für die Bestattungsbranche gearbeitet. Jetzt ergänzen sich Branchen- und IT-Kompetenz der beiden Firmen in optimaler Weise, um das digitale Bestatterbüro der Zukunft zu entwickeln.

Was es mit dem digitalen Bestatterbüro auf sich hat, fragen wir Dr. Christopher Eiler, Mitgründer und Mitinhaber der Columba Online Identity Management AG und der Rapid Data GmbH.

Welche Strategie verfolgen Sie mit dem Zusammenschluss von Rapid und Columba mit Blick auf ein neues, digitales Leistungsangebot?

C.E. Wir bringen das Beste zusammen - die ausgereifte Branchenkompetenz von Rapid und die ausgezeichnete IT-Kompetenz von Columba. So können wir nicht nur weiterhin gewohnt gute Leistungen bringen, sondern unseren Kunden gleichzeitig auch ganz neue Wege eröffnen, digitales Geschäft im eigenen Bestattungshaus zu sichern und erfolgreich zu lenken.  

Welche strategischen Handlungsfelder haben Sie im Hinblick auf die Digitalisierung bereits identifiziert?

C.E. Im Mittelpunkt stehen wie immer die Kundenwünsche. Maximale Zufriedenheit ist aber im digitalen Zeitalter eine ganz andere Größe geworden. Sie lässt sich nicht nur endlos teilen, sondern eben auch entsprechend gut vervielfachen. Man muss nur wissen wie und womit. Dafür entwickeln wir Lösungen, die logisch auf Vorhandenem aufbauen und individuell ergänzen.

Was sind die fünf wichtigsten Treiber der Digitalisierung in der Bestattungsbranche?

C.E. Der wichtigste Treiber ist meiner Meinung nach mit Abstand die Gesellschaft. Ihre Gewohnheiten und Präferenzen bestimmen die Nachfrage und das Angebot gleichermaßen. Und das macht Digitalisierung aus: sie folgt keiner einfachen z.B. vertikalen Entscheidungsstruktur von oben nach unten, sondern arbeitet hochdynamisch, mehrdimensional und äußerst vielfältig. Ein weiterer Treiber ist die Nachhaltigkeit. Unsere Kunden wollen z.B. langfristig funktionierende Systeme und online gewinnsteigernde Kundenservices. PowerOrdo und QuickForm mit unseren kundenorientierten Portalen und Modulen kommen für mich klarerweise gleich danach.  

Inwieweit müssen Bestattungshäuser auf ein verändertes Kundenverhalten oder veränderte Kundenerwartungen reagieren?

C.E. Klar hat aktuell die Corona-Krise gezeigt, dass manche digitale Angebote noch stärker nachgefragt werden. Aber unabhängig von dieser "Beschleunigung" will unsere Gesellschaft eigentlich eher das Gegenteil, nämlich Entschleunigung und Besinnung auf Wesentliches. Kunden wollen früher oder später immer das Beste zum besten Preis. Wer sich also für standardisierte und intelligente Lösungen entscheidet, die Betrieb und Angebot logisch nach vorne entwickeln, macht alles richtig.  

Wie sieht die Zukunft in der Bestattungsbranche in fünf bis zehn Jahren aus? Und wie wird sich dies auf die bestehenden Geschäftsmodelle auswirken?

C.E. Wie in vielen anderen Bereichen ist ein weiters Öffnen der sozialen Schere zu erwarten. Spätestens durch die beginnende und erwartbar über 2021 hinausreichende Rezession in ganz Europa und weltweit, wird sich das weiter manifestieren und auch die Bestattungsbranche erreichen. Discount und Premium stehen sich also weiterhin gegenüber und erfordern beide die richtigen Strukturen und Ideen im Wettbewerb zu bestehen. Wir glauben sehr stark an hohe Qualität zum günstigen Preis, weil sich das immer durchsetzen wird.

Auf welche Weise können sich Ihre Kunden an der Entwicklung der Angebote des digitalen Bestatterbüro der Zukunft  beteiligen?

C.E. Bei Rapid in Selmsdorf genauso wie bei Columba in Berlin sprechen wir täglich mit unseren Kunden in der Beratung und im Service. Darüberhinaus bieten unsere Ansprechpartner auf Messen und Fachevents sowie in Seminaren und Schulungen alle Möglichkeiten des regen Austausches. Solange Corona unser Leben bestimmt natürlich auch telefonisch, per E-Mail, im Live-Webinar oder in der Videokonferenz. Wir versuchen immer dort zu sein, wo auch unsere Kunden, ihre Wünsche und Bedürfnisse sind und wo unsere Kunden noch hin möchten. Denn das Bestatterbüro der Zukunft besteht weiterhin aus Menschen und ihren Leistungen. Sobald es digital wird, können wir als erfahrener und innovativer Branchensoftware-Anbieter jedem Kunden effiziente und individuelle Lösungen geben.

Wie wird das digitale Bestatterbüro der Zukunft aussehen?

C.E. Das digitale Bestatterbüro ist überall wo es gebraucht wird. Als standardisierter und individualisierbarer Cloud-Service eignet es sich für Bestattungshäuser jeder Größe. Das gibt Stabilität zu jeder Zeit, macht dabei aber auch skalierbares Wachstum möglich. Als Bestatter genauso wie als Angehöriger erfüllt es vor Ort wie eben auch Online alle wesentlichen Aufgaben und erfüllt Kundenwünsche. Präsenz im Trauerfall plus bei der Vorsorge, dynamische Angebotsaktualisierung in allen Kommunikationskanälen und verlässliche System-Funktionalität im Hintergrund. Das digitale Bestatterbüro ist online einsatzbereit, sozusagen "always ready", seine Funktionen sind modular und intelligent mit anderen Anwendungen vernetzt. Dafür stehen heutige wie zukünftige Lösungen von Rapid und Columba.